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Seit Jahrzehnten wachsen die Müllteppiche in den Weltmeeren.

Von Sven Jarck

Seit Jahrzehnten wachsen die Müllteppiche in den Weltmeeren.

Plastikmüll in den Ozeanen 

umfasst die Überbleibsel von Kunststoffprodukten, welche sich in den Meeren der Welt sammeln und dort an verschiedenen Stellen akkumuliert werden. Nach einer Anfang 2015 in der wissenschaftlichen Zeitschrift Science veröffentlichten Studie gelangten im Jahr 2010 etwa 8 Millionen Tonnen dieses Mülls in die Ozeane, wobei das Konfidenzintervall mit 4,8 bis 12,7 Mio. Tonnen pro Jahr angegeben wurde.[2][3]

Der Plastikmüll besteht aus Plastikteilen, „primärem“ Mikroplastik sowie die entsprechenden Zersetzungsprodukten („sekundäres“ Mikroplastik).[4] Die Bestandteile sammeln sich insbesondere in einigen Meeresdriftströmungswirbeln an und führen zu einer erheblichen Verdichtung in manchen Meeresregionen; dem Nordpazifikwirbel (englisch North Pacific Gyre) brachte dieses Phänomen den Beinamen Great Pacific Garbage Patch ‚Großer Pazifischer Müllteppich‘, erstmals 1997 beschrieben, ein.[5]

Mikroplastik

Mitte 2014 wurde gemeldet, dass Geologen an der Küste der Insel Hawaii Gebilde aus geschmolzenen Kunststoffen, Vulkangestein, Korallenfragmenten und Sandkörnern entdeckt hätten, welche sie aufgrund ihrer Festigkeit als eine eigene Art „Gestein“ bezeichneten, als „Plastiglomerat“.[6] Inzwischen wurden die Plastikkrusten auch in Italien auf der Insel Giglio entdeckt.[7] Plastik-Einlagerungen in Gestein werden unter anderem auch beim so genannten Beachrock beobachtet.

 

In den Meeren treibender Plastikmüll wird durch Wellenbewegung und UV-Licht auf Dauer zerkleinert, wobei ein immer höherer Feinheitsgrad bis hin zur Pulverisierung erreicht werden kann. Bei einem hohen Feinheitsgrad wird das Plastikpulver von verschiedenen Meeresbewohnern sowie unter anderem auch von Plankton statt oder mit der üblichen Nahrung aufgenommen. Angefangen beim Plankton steigen die Plastikpartikel, an denen ggf. auch giftige und krebsverursachende Chemikalien wie DDT und Polychlorierte Biphenyle anhaften können,[8] in der Nahrungskette immer weiter auf. Auf diesem Weg gelangt der Plastikmüll mit den anlagernden Giftstoffen auch in die für den menschlichen Verzehr bestimmten Lebensmittel. In den 1980er Jahren gingen Wissenschaftler noch davon aus, dass die Plastikteilchen nicht weiter umweltrelevant seien, da sie ähnlich wie treibende Tangpflanzen eine Besiedlung durch Algen und Kleinstlebewesen aufwiesen.[9]

2012 berichtete das wissenschaftliche Fachjournal Environmental Science & Technology über eine Untersuchung an vielen Stränden auf allen sechs Kontinenten, die überall Mikroplastikteilchen nachwies; dazu gehören wohl auch Fasern aus Fleece- und anderen Kleidungsstücken aus synthetischen Materialien: Im Abwasser von Waschmaschinen wurden bis zu 1900 kleinste Kunststoffteilchen pro Waschgang gefunden.[10]

“Every little piece of plastic manufactured in the past 50 years that made it into the ocean is still out there somewhere.”
„Jedes kleine Stück Plastik, das in den letzten 50 Jahren hergestellt wurde und in den Ozean gelangte, ist immer noch irgendwo dort draußen.“
 Tony Andrady, Chemiker des amerikanischen Research Triangle Institute[11]

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Das kann kein Meer mehr schlucken

Von Sven Jarck

Das kann kein Meer mehr schlucken
Etwa 70 Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Doch heute schwimmen in jedem Quadratkilometer der Meere hunderttausende Teile Plastikmüll. Seevögel verenden qualvoll an Handyteilen in ihrem Magen, Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen und Fische verwechseln winzige Plastikteilchen mit Plankton.

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Meeresplastik recyceln: wie geht das eigentlich?

Von Angelika Rudi

Plastik sammeln und recyceln 

Was sich in der Theorie einfach anhört, ist in der Praxis allerdings eine große Herausforderung und in der Umsetzung sehr komplex. Denn Plastik ist nicht gleich Plastik und längst nicht jeder Kunststoff ist für die Wiederverwertung geeignet.

Plastik verantwortungsvoll nutzen

Mit Plastik werden verschiedenste Kunststoffe bezeichnet, die aus Erdöl mit diversen Zusatzstoffen hergestellt werden. Problematisch ist vor allem, dass mit dem Erdöl für die Produktion eine Ressource verbraucht wird, die nur begrenzt zur Verfügung steht. Aber Plastik hat auch viele Vorteile. So ist es beispielsweise leicht, witterungsbeständig und flexibel. Je nach Kunststoffart ist es elastisch, fest oder biegsam. Ein vielseitiger, sehr nützlicher Werkstoff also! Statt Plastik generell zu verdammen, ist es sinnvoller, es mit Bedacht zu nutzen und bereits vorhandenes zu recyceln.

Plastik aus den Ozeanen fischen

Damit Plastik aus den Ozeanen recycelt werden kann, muss es erst einmal herausgefischt werden. Aktuell sprechen wir von ungefähr acht Millionen Tonnen Plastik, die jedes Jahr im Meer landen. Davon schwimmt nur ein kleiner Teil an der Oberfläche. Der weitaus größere setzt sich in den tieferen Gewässern und am Meeresboden ab. Den Müll von dort wieder zu entfernen, ist bisher kaum möglich. Eine große Umweltbelastung stellt dabei das Mikroplastik dar. Inzwischen gibt es einige Projekte, die nach Wegen suchen, um es aus dem Wasser zu filtern.

Plastik ist nicht gleich Plastik

Eine weitere Herausforderung ist, dass im Meer unterschiedlichste Plastikarten schwimmen, von denen sich bisher nur ein Teil recyceln lässt. So kann beispielsweise eine einzige Plastikverpackung aus unterschiedlichen Kunststofffolien bestehen. Damit verbunden sind verschiedene chemische Strukturen, die es schwer machen, sie voneinander zu trennen. Leider betrifft das einen großen Teil des gesamten Plastikmülls. Dieser eignet sich nicht für das Recycling, sondern wird verbrannt und die dabei entstehende Energie weiter verwertet. Diese Vorgehensweise nennt sich energetische Verwertung.

 

 Welche Arten des Recyclings gibt es?

Bei der sogenannten rohstofflichen Verwertung wird das Plastik in niedermolekulare Bestandteile umgewandelt. Diese werden als Ersatz für Kohle, Erdgas oder Erdöl genutzt. Das Ziel der Verwertungsart ist es also, Rohstoffe zurückzugewinnen. Angewandt wird das Verfahren meist bei Produkten, die eine unterschiedliche Zusammensetzung haben und die sich nicht für die werkstoffliche Verwertung eignen. Nur bei dieser wird das Plastik im eigentlichen Sinne recycelt und die chemische Struktur dabei erhalten.

  1. Der Plastikabfall wird zuerst sortiert, dann gereinigt und anschließend zerkleinert. Aus dem sogenannten Rezyklat, einem Granulat, können nun neue Produkte hergestellt werden.
  2. Ebenfalls zur werkstofflichen Verwertung zählt es, wenn der Plastikmüll eingeschmolzen und direkt zu etwas Neuem verarbeitet wird.

Diese Vorgehensweise eignet sich nur für sogenannte Thermoplaste, zu denen diese fünf Kunststoffe zählen.

  • Polypropylen (PP)
    Dieser Kunststoff wird häufig für Lebensmittelverpackungen, aber auch Strohhalme oder Verschlüsse von Flaschen genutzt. Über ein Drittel der synthetischen Fasern werden außerdem auf der Grundlage von Polypropylen fabriziert. Dieser Kunststoff kann gut umgeschmolzen und so zur Herstellung neuer Produkte genutzt werden.
  • Polyethylenterephthalat-Kunststoffe (PET)
    PET ist den meisten in Zusammenhang mit Getränkeflaschen bekannt, aber es wird zum Teil auch für andere Verpackungen genutzt. Zu seinen Eigenschaften zählen unter anderem Witterungsbeständigkeit, Reißfestigkeit und dass es verschleißfest ist.
  • Polyethylen (PE)
    Bei diesem Plastik handelt es sich um einen Kunststoff, der besonders langlebig ist. Genutzt wird er zum Beispiel für Shampoo- oder Waschmittelflaschen, für Rohre, Kanister oder Müllbeutel.
  • Polystyrol (PS)
    Dieser Kunststoff wird in geschäumter Form zum Schall- und Wärmedämmen, aber auch als Verpackungsmaterial genutzt. Es gibt ihn jedoch auch in einer schlagfesten Form, in der er zum Beispiel für Elektrogeräte oder CD-Hüllen verwendet wird.
  • Polyamid (PA)
    Polyamid kommt als synthetische Faser beispielsweise in Sportbekleidung, Nylonstrümpfen oder Skischuhen zum Einsatz. Kunststofffasern aus Polyamid sind sehr widerstandsfähig und reißfest, aber auch elastisch und wasserdicht. Genutzt wird das Material in vielen weiteren Bereichen wie dem Fahrzeugbau sowie als Folie für Vakuumverpackungen.

Um bei der Weiterverarbeitung des Plastiks einen Qualitätsverlust zu vermeiden, wird darauf geachtet, nur sortenreine Abfälle zu nutzen. Sortenrein sind Kunststoffe, die aus dem gleichen Thermoplast bestehen, also beispielsweise nur aus Polyamid oder nur aus Polyethylen.

 

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max featuring caremare

Von Sven Jarck

max featuring caremare

caremare wurde von der Zeitschrift MAX ausgewählt, als eines der innovativsten Start-ups im Bereich nachhaltige neue Produkte!

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Recycling mit allerhöchstem Standard

Von Sven Jarck

Recycling mit allerhöchstem Standard
Für ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik Rapperswil ist das Schweizer Startup Tide Ocean mit dem 17. Materialica Design- und Technology Award ausgezeichnet worden. Die neu entwickelte Lösung soll die Meere von Plastik befreien und den wertvollen Rohstoff Plastik nachhaltig nutzbar machen.

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#tide ocean: Recycling auf höchstem Niveau

Von Angelika Rudi

#tide ocean: Recycling auf höchstem Niveau

Das Schweizer Start-up #tide hat ein spezielles Verfahren entwickelt, um Plastikmüll aus dem Meer zu recyceln. Ganz ohne Chemikalien wird das Meeresplastik in Garn oder ein qualitativ hochwertiges Granulat umgewandelt, das für die Herstellung von Produkten aus Hartplastik zum Einsatz kommt. Bei caremare findest du das recycelte Material von #tide zum Beispiel in den Gehäusen und Armbändern der Seven Oceans Solar Watch.

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caremare: Schützt die Meere

Von Angelika Rudi

caremare: Schützt die Meere

Der Name ist Programm. Das Unternehmen caremare steht für den Schutz der Meere, ohne die wir Menschen nicht existieren können. Wie wir das umsetzen? Mit Produkten aus aufwändig recyceltem Ocean Plastic, deren Verkauf Spenden generiert.

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Das kann kein Meer mehr schlucken

Von Angelika Rudi

Das kann kein Meer mehr schlucken

Dass die Meere im Plastikmüll versinken, ist mittlerweile fast jedem bekannt. Dass es sich pro Jahr um etwa acht Millionen Tonnen handelt, wissen hingegen die wenigsten. Das heißt, eine volle LKW-Ladung Müll pro Minute!

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