Das kann kein Meer mehr schlucken
Von Angelika Rudi
Acht Millionen Tonnen Müll pro Jahr
Dass die Meere im Plastikmüll versinken, ist mittlerweile fast jedem bekannt. Dass es sich pro Jahr um etwa acht Millionen Tonnen handelt, wissen hingegen die wenigsten. Das heißt, eine volle LKW-Ladung Müll pro Minute!
Davon lagert sich der größte Teil auf dem Meeresboden und in den tieferen Gewässern ab. Von dort lässt sich das Plastik nur schwer wieder entfernen. Was wir also an der Oberfläche des Wassers schwimmen sehen, ist nur die Spitze des Eis- oder besser: Plastikmüllberges. Dabei sind die Ozeane nicht nur eine faszinierende Welt für sich, sie sind vor allem unser größtes Ökosystem, dessen Zerstörung die Zerstörung der Menschheit zur Folge hat.
Wie kommt der Müll ins Meer?
Es ist unglaublich, was alles an Plastikmüll im Meer und an den Stränden zu finden ist. Tüten, Lebensmittelverpackungen, Trinkflaschen und -tassen, Strohhalme, Windeln, Fischernetze, Angelschnüre und vieles mehr. Der Anteil der Fischernetze am schädlichen Plastikmüll im Meer ist enorm und besonders schädlich. Diese sogenannten Geisternetze zersetzen sich extrem langsam zu Mikroplastik und richten in kleinster Form einen immensen Schaden an. Gleichzeitig stellen die Netze eine große Gefahr für Tiere wie Vögel, Meeresschildkröten und Fische dar, die sich in ihnen verfangen und verenden.
Ein weiteres Problem sind Zigarettenfilter. Sie enthalten Zelluloseacetat. Dies ist ein Plastik, das sich nur sehr langsam zersetzt. Gleichzeitig gelangen durch die Zigarettenfilter genau die Giftstoffe wie Nikotin und Schwermetalle in die Natur, die sie zuvor aufgenommen haben. Jährlich werden Billionen Zigarettenstummel achtlos weggeworfen und landen massenhaft in den Meeren.
Während die Fischernetze einfach von den Fischern zurückgelassen werden, gelangt ein Großteil des anderen Plastikmülls über die Flüsse ins Meer. Schmeißt jemand seinen Abfall in die Natur, werden besonders leichte Gegenstände wie Folien und Tüten vom Regen oder Wind fortgetragen. So landen diese dann in Bächen und Flüssen und irgendwann im Meer.
Was ist Mikroplastik?
Damit werden Plastikteile bezeichnet, deren Durchmesser kleiner als fünf Millimeter ist. Einerseits entsteht dieses Mikroplastik durch die großen Plastikteile, die im Meer schwimmen. Die Kombination aus UV-Strahlung, Reibung und Salzwasser zerkleinert diese in winzige Bruchstücke. Mikroplastik kommt allerdings auch in Kosmetikprodukten vor, entsteht durch den Reifenabrieb auf der Straße und wird beim Wäschewaschen aus Textilien ausgespült.
Was genau richtet Mikroplastik im Meer an? Es bindet schwer abbaubare Schadstoffe an sich, zum Beispiel Pestizide. Die im Meer lebenden Organismen nehmen das Mikroplastik auf und über die Nahrungskette gelangt es dann in unsere Körper. Wir vergiften damit also nicht nur Tiere, sondern auch uns selbst.
Was richtet Mikroplastik genau an? Es bindet schwer abbaubare Schadstoffe an sich, zum Beispiel Pestizide. Die im Meer lebenden Organismen nehmen das Mikroplastik auf und über die Nahrungskette gelangt es dann in unsere Körper. Wir vergiften damit also nicht nur Tiere, sondern auch uns selbst.
Warum ist das Plastik im Meer so schlimm?
Landet Plastik im Meer, löst es sich nicht einfach so auf. Seine Lebensdauer beträgt knapp 500 Jahre. Die Liste an negativen Auswirkungen des Mülls in unseren Ozeanen ist lang. Dabei handelt es sich nicht nur um die offensichtlichen Folgen, sondern auch solche, die erst auf den zweiten Blick zu erkennen sind.
Zahlreiche Tiere sterben, weil sie sich im Müll verheddern oder das Plastik fressen und damit ihre Mägen verstopfen. Scharfe Plastikteile können zudem zu inneren und äußeren Verletzungen führen, an denen die Meeresbewohner verenden.
Eine weitere Folge ist der Great Pacific Garbage Patch, ein Müllstrudel enormen Ausmaßes. Er befindet sich im Nordpazifik und ist ungefähr viereinhalbmal so groß wie Deutschland. Bedingt durch die dort herrschenden Strömungen sammelt sich der Müll an genau dieser Stelle und kann kaum mehr entkommen. Alleine dieser Müllstrudel enthält ungefähr 80.000 Tonnen Müll. Neben dem Great Pacific Garbage Patch gibt es noch vier weitere solcher Strudel im Indischen Ozean, im Südpazifik, im Süd- und Nordatlantik.
Darum ist es wichtig, die Meere zu schützen!
Die Ozeane bedecken mehr als 70% der Erdoberfläche. Sie produzieren mehr als die Hälfte des Sauerstoffs, den wir täglich atmen und sie absorbieren fast die Hälfte des weltweiten CO2 Ausstoßes.
Das können wir tun!
Um das Problem zu lösen, muss an vielen Stellen angesetzt werden. Eine Option wären Gesetze, durch die beispielsweise die Nutzung bestimmter Einwegprodukte verboten werden könnte. Denn ein entscheidender Faktor, um den Müll zu reduzieren ist, ihn von vornherein zu vermeiden. Es ist außerdem notwendig, Verpackungen recyclinggerecht zu gestalten. Parallel dazu sollte die Verwendung von Recyclingmaterialien gefördert werden.
Wie gut sich Recycling und Konsum verbinden lassen, stellen wir mit unseren Produkten von caremare unter Beweis.
Natürlich liegt ein großer Teil der Verantwortung auf Seiten der Regierungen und der Wirtschaft. Aber letzendlich hat jeder einzelne Verbraucher es in der Hand, durch bewusstes Konsumieren und Müllvermeiden das große Ganze zu beeinflussen. Je weniger Müll es gibt, umso weniger kann im Meer landen.
So vermeidest du Müll
- Kaufe unverpackte Lebensmittel.
- Verwende Mehrweg- statt Einwegflaschen und nutze Mehrwegbecher für dein Getränk zum Mitnehmen.
- Nimm für den Transport deines Einkaufs einen Korb, Rucksack oder Beutel mit.
- Kaufe langlebige Produkte und Produkte aus Recyclingmaterialien.
Bewusstes Konsumieren ist ein Aspekt, bewusstes Wegwerfen der andere. Müll gehört in eine fachgerechte Entsorgung, nicht in die Umwelt.
Immer mehr Menschen schließen sich deshalb sogenannten Cleanup-Days an. Der bekannteste ist der World Cleanup Day, der jährlich am dritten Samstag im September stattfindet. An diesem „Weltaufräumtag“ haben im Jahr 2020 alleine in Deutschland 83.00 Menschen teilgenommen und Müll gesammelt.
Wir müssen jetzt handeln!
Die Zeit läuft gegen unsere Ozeane und somit gegen uns. Noch besteht die Chance, das Ruder herumzureißen, doch dazu müssen wir jetzt handeln: Jede und jeder Einzelne von uns.
Save the beauty of the ocean!
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